Die Mandalorianer – Nomaden und Krieger

Daten über jene, die ihre eigenen Interessen vertreten.

Die Mandalorianer – Nomaden und Krieger

Beitragvon Protokolldroide » Di 3. Nov 2015, 15:22



Es ist alles andere als ungewöhnlich, adoptierte Kriegswaisen und Fremdlings-Rassen in den Reihen des Krieger-Volks zu sehen. Biologische Herkunft und Blutlinien sind von keinerlei Bedeutung in den familiären Gebilden, die Clans genannt werden. Denn was ein Lebewesen zum Mandalorianer macht, sind ausschließlich die sechs Handlungen, in ihrer eigenen Sprache Resol’nare genannt. Diese 6 simplen Anweisungen bilden die Basis des mandalorianischen Lebensstils und dienen den Kinder Mandalores als gemeinsame Ideologie und Identifikation in ihrem weitgefassten und kunterbunt durchmischten Volk. Diese lauten wie folgt:

  1. Nachwuchs zu Mandalorianern zu erziehen
  2. Die Beskar’gam zu tragen
  3. Sich selbst zu verteidigen
  4. Zum Wohl des Clans beizutragen
  5. Mando’a zu sprechen; und
  6. Dem Ruf des Mand’alors zu den Waffen zu folgen

Bekennende Mandalorianer, die aktiv gegen die Resol’nare verstoßen, werden als „dar‘manda“ bezeichnet, was übersetzt so viel wie „nicht mehr manda“ oder „nie mehr manda“ bedeutet, wobei manda ein abstrakter Existenzzustand des mandalorianischen Volkes ist, der durch die tägliche Umsetzung der Resol’nare erreicht wird. Ein spiritueller Zustand, der wörtlich übersetzt dem einer Seele am nächsten kommt. Somit schliesst man die Verräter an der eigenen Kultur aus der gemeinsamen Ideologie aus und ächtet sie. Dieser Verstoß geht meist Hand in Hand mit einem praktisch vogelfreien Status unter dem Kriegervolk einher, so dass die Lebenserwartung eines einzelnen dar’mandas in der Regel relativ gering ist. Da ein Großteil der Resol’nare sehr allgemein gehalten ist, ist die häufigste Ursache für Verstösse gegen jene, die Untreue gegenüber einem Mand’alor. Aufgrund des nicht definierten Prozesses einer Erhebung zum Mand’alor, liegt die Antwort auf die Frage, ob dar’manda oder nicht dar’manda häufig, wenn nicht sogar immer im Auge des Betrachters. Der entscheidende Faktor liegt meist in den Zahlen. Wird ein Anwärter auf den Titel des Mand’alors von den meisten Clans unterstützt, sehen sich Oppositionelle einer entsprechend großen Menge von Mando’ade ausgesetzt, die sie als dar’manda wahrnehmen. Ist der potenzielle Herrscher hingegen umstritten und Zweifler und Unterstützer halten sich in etwa die Waage, wird mit dem Begriff sparsamer und vorsichtiger umgegangen. Letztendlich ist es eine Frage der Zahlen, ob Abweichler gejagt werden können, ohne mit einem Vergeltungs-Schlag oder gar einem grösseren bürgerkriegs-ähnlichen Konflikt rechnen zu müssen.

Der Titel des Mand’alors wird demjenigen Krieger gegönnt, dem es gelingt, die nomadischen und oft versprengten Clans unter seinem Banner zu einen und stellt viel eher die Position eines Feldherren dar, denn diejenige eines politischen Wortführers. Ein festes Wahlverfahren gibt es dabei nicht, doch geht die Ergreifung des Titels oft mit Duellen und Gewalt einher. Darüber hinaus gibt es keine Garantie, dass zu jeder Zeit ein Mand’alor existiert, um sein Volk anzuführen. Innenpolitische Konflikte werden daher meist unter den Beteiligten selbst geschlichtet, anstatt vom Mand’alor als höherer Instanz. Schlichten ist in dem Kontext allerdings oftmals mit blutigen Kämpfen gleichzusetzen, die ungeachtet der gemeinsamen Zugehörigkeit entweder bis zur völligen Vernichtung, dem Rückzug einer Partei, oder der Kapitulation geführt werden. Im Anschluss an solche Auseinandersetzungen, geht man in der Regel ohne böses Blut auseinander, da Konflikt als Weiterentwicklung angesehen wird und grundsätzlich nicht negativ konnotiert ist. Dieselbe professionelle Ansicht gilt auch wenn Mandalorianer in Konflikten anderer Parteien auf beiden Seiten anheuern und im Kampf aufeinandertreffen. Daraus schliesst, dass der Zustand des Friedens kulturelle Stagnation und Rückschritt bedeutet.

Schlussendlich ist der Tod integraler Teil des Lebens und wird viel mehr als letzte Option, denn als ultimativ zu verhinderndes Ereignis angesehen. Die Verstorbenen leben in den Gedanken der Lebenden fort und diese Erinnerung ist ein wichtiges Gut, auf welches ausschliesslich bei gravierenden Entehrungen bewusst verzichtet wird. In der Regel werden die Verstorbenen noch an Ort und Stelle verbrannt, da das Konzept von Friedhöfen der teilweise nomadischen Lebensweise widerspricht.

Weiter spielt der Ehrbegriff eine wichtige Rolle in der Kriegskultur, macht aber auf Außenstehende des Öfteren auch einen widersprüchlichen Eindruck. So gilt generell die Regel, je grösser, gefährlicher und ausdauernder der Feind ist, desto mehr Ansehen gewährt der Sieg über diesen. Trophäen spielen dementsprechend eine essentielle Rolle und stellen bei nicht wenigen Mandalorianern den wertvollsten Besitz dar. Eine Niederlage gegen einen übermächtigen Feind, gilt hingegen merkwürdigerweise nicht als Schande, da derjenige der nie wagt, zu kämpfen, bereits verloren hat. Unterlegene Gegner bescheren dem Gewinner nur wenig Ruhm und die Herausforderung zu Duellen von schwächeren Widersachern, wird gern aus dem Grund abgelehnt, dass man nichts zu gewinnen habe. Diesen Vorwand kann man allerdings leicht entkräften, in dem der Herausforderer seinem Ziel Angst oder Feigheit unterstellt. Denn wer sich vor einem Kampf fürchtet, steht als Feigling da, was keine wahrer Mando’ad auf sich beruhen lassen will. Von ebenso großer Bedeutung ist das Ehrenwort eines Mandalorianers. Gegebene Versprechen sollen unter allen Umständen gehalten werden und der Bruch des eigenen Wortes bedeutet einen Ehrverlust, der nur noch von wenigen anderen Taten übertroffen wird.




Kinder Mandalores geben sich im Dialog mit Aussenstehenden oft überaus direkt und ecken mit ihren pragmatischen Verhaltensweisen schnell an. Den Blick über die Dauer der gesamten Konversation auf der Augenpartie des Gegenübers zu belassen, gilt beispielsweise als Geste des Respekts. Ausweichende Blicke werden von ihnen schnell als Hinterhältigkeit, Rückgratlosigkeit oder dem Vorhaben, etwas zu verbergen und zurückzuhalten, interpretiert. Lügen, Intrigen und verborgene Absichten sind ihnen nämlich komplett fremd und sie können dieses Verhalten kaum nachvollziehen. Auch in der Sprechweise der Nomaden spiegeln sich gewisse Aspekte ihrer Kultur wieder. Prägnante und verkürzte Anweisungen und Aussagen sowie kompakt gebaute Sätze sind deutlich dem militärischen Jargon entnommen und finden auch in ihr akzentuiertes Basic. Ebenso weist das mandalorianische Vokabular eine überraschende Vielfalt an Ausdrücken für Klingenarten, Schusswaffen und anderen mit dem Kampf verwandten Begrifflichkeiten auf. Während es für feige und ängstliche Personen eine Fülle an beleidigenden Bezeichnungen gibt, ist ihnen der Begriff ‚Held‘ nicht geläufig, da es als selbstverständlich angesehen wird, für seine Werte oder die eigene Familie zu sterben. Es mag vorkommen, dass Mandalorianer ausschließlich in der Gegenwarts-Form sprechen, da ihre Muttersprache keine andere Zeitform vorsieht. Dies leitet sich aus der Verwurzelung der Mandalorianer im Hier und Jetzt ab, die sie nur wenig um die Zukunft sorgen lässt.

Unter den Mandalorianern herrscht zudem eine konsequente Gleichberechtigung der beiden Geschlechter, womit auch dieselben Pflichten für beiderlei einhergehen. Sowohl Männer als Frauen lernen das Kochen sehr früh, um auf dem Feld nicht nur von Rationen abhängig sein zu müssen. Genauso erhalten auch junge Mädchen ab dem traditionellen Alter von 8 Jahren die klassische para-militärische Ausbildung und gelten ab 13 Jahren als Erwachsene, so wie ihre männlichen Kollegen. Das Idealbild einer Frau, weicht demnach auch praktisch gar nicht von demjenigen eines Mannes ab und generiert gerade im Dialog mit Frauen anderer Kulturen oft Missverständnisse. Eigenschaften wie Zierlichkeit, Zärtlichkeit und Feinfühligkeit werden als schwach angesehen, wohin gegen Verlässlichkeit, Kampftauglichkeit und eine zähe Beharrlichkeit erstrebenswert sind. Nicht selten entsteht daher der Eindruck, dass mandalorianische Frauen regelrechte Mannsweiber sind, die als ebenso manierenlos, wild und barbarisch wie die Männer gelten.




Während der Herrschaft des ersten galaktischen Imperiums, errichtete jenes eine Garnison auf Mandalore und kaufte sich später exklusive Rechte, das Beskar in der Tokursh-Region abbauen zu dürfen. Um den wertvollen Rohstoff aus den Minen zu fördern, versklavte das Imperium Teile der mandalorianischen Bevölkerung und rief damit Proteste auf den Plan. Fenn Shysa, der sich bereits zuvor zum neuen Mand’alor aufgeschwungen hatte und unter seinem Volk relativ beliebt war, tolerierte dieses Vorgehen nicht weiter. Mit seiner ganz eigenen Widerstandsbewegung, führte er für beinahe zwei Jahrzehnte Guerilla-Angriffe auf die imperialen Besetzer aus, bevor sie schließlich die imperiale Garnison in einem Angriff vernichteten und die Sklaven Aufstände anzettelten. Ohne die imperialen Besatzer im mandalorianischen Raum, trug Shya den Kampf in die Weiten des Weltalls, um Großadmiral Miltin Takel fernzuhalten. Shysa führte sein Volk nach der Befreiung als Verbündete der Rebellen-Allianz, sowie der Nachfolger-Organisation, der Neuen Republik, in den Kampf, schloss sich diesen Regierungen jedoch nie an.

Der Mandalore-Sektor befindet sich nun schon seit einiger Zeit wieder unter der Herrschaft der Reinkarnation des Imperiums, was anfangs von den Bewohnern der mandalorianischen Welten kritisch betrachtet wurde. Es war nicht unbedingt eine Neuerung, offiziell Teil einer übergeordneten Regierung zu unterstehen, doch trotzdem wurden mit der Neugründung des Zweiten Galaktischen Imperiums mehr und mehr Stimmen laut, die die augenscheinliche Passivität des eigenen Volks kritisierten. Mit dem typischen Drang des Imperiums, alles zu standardisieren, wurden viele kulturelle Aspekte und Riten der Mandalorianer unterdrückt, was weiter die Unzufriedenheit schürte. Einige Sprecher, verurteilen das Imperium sogar noch immer für die Order 66. Allerdings nicht aus Mitleid mit dem Jedi-Orden, sondern eher aufgrund der nun fehlenden machtbegabten Kämpfer, die zuvor immer wieder als Motivator für das Partei ergreifen eines Mand’alors in einem Konflikt waren. Es fehlte nun an deutlich überlegenen Einzelkämpfern, die genug Ruhm versprachen, um sich einer Partei anzuschließen. Somit nahm es seinen Lauf, dass sich Ilkas Rodarch mit der Unterstützung einiger Clans zu Mand’alor dem Erwecker (Te ne'nuhoyi Mand’alor auf Mando‘a) deklarierte, nachdem Shysa in der Schlacht von Mandalore starb und zur offenen Rebellion gegen ihre Unterdrücker ausrief. Die Position des neuen Anführers war keinesfalls eine sichere, da weite Teile der mandalorianischen Bevölkerung den Krieger des Clans Rodarch nicht für stark genug hielten, um gegen das Imperium zu bestehen. Der Aufstand Rodarchs, war von kurzer Dauer, da er vom Imperium schnell und blutig niedergeschlagen wurde. In einem Zweikampf unterlag der Mand’alor einem imperialen Kämpfer und kapitulierte schließlich vor diesem, um sein Volk an der Seite des Imperiums erneut in den Krieg zu führen. Die Meinungsänderung des zuvor recht radikalen Kriegers, überzeugte den Großteil der vorigen Skeptiker Rodarchs und festigte seine Position als Anführer des Nomaden-Volks. Heute verbleiben ausschließlich zwei Clans, die versuchen, ihre Unabhängigkeit im Konflikt zwischen Republik und Imperium beizubehalten: Bralor und Skirata. Die beiden eng verbundenen Clans trauen Rodarch nicht über den Weg, da die Bralors glauben, Ilkas sei als einer von Shysas früheren Verbündeten in die Ermordung von Veron Bralor verwickelt.

Nach der Eingliederung in das Reich, wurden auf Mandalore Auxiliar-Truppen für die Reihen des imperialen Militärs ausgehoben, die nominell unter dem Kommando eines imperialen Offiziers, sowie unter der Kontrolle eines ISB-Agenten stehen. Faktisch fungiert Mand’alor der Erwecker als Schnittstelle zwischen den mandalorianischen Clanführern, deren Kontingente in diesen Auxiliar-Truppen dienen, und den imperialen Kommandeuren derselben. Durch seine Kenntnis des eigenen Volks passt er die Vorgaben des Imperiums der hierarchielosen und unkonventionellen Kriegsführung der Mandalorianer an und vereint diese durch die Aussicht, zurückkehrende Jedi erlegen zu können.


*Inhalte sind teils aus dem Legends-Kanon entnommen und teils an die Situation im Forum angepasst.
Text verfasst vom Community-Mitglied Monfar Wergal.

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