[GHN | 10,5 NSY] Im Andenken Alderaans

Nachrichten aus der Galaxis, die das Ingame-Geschehen widerspiegeln

[GHN | 10,5 NSY] Im Andenken Alderaans

Beitragvon Protokolldroide » Sa 9. Nov 2019, 15:03

Ziost. An seinem Pult sitzt Gleeson Glue, einer der favorisierten Ancormen der Galactic Holonet News. Ruhig blickt er in die Kamera, während er die nächsten News ankündigt.

„… Und das war unsere Korrespondentin von den neuesten Protesten auf Taris gegen den Krieg. Ehe wir nun zu den Feierlichkeiten zum Andenken an die Zerstörung Alderaans auf Coruscant kommen, möchten wir uns für eine kurze Unterbrechnung des gewohnten Programms entschuldigen.“

Glue hält innen, senkt den Kopf und hält sich einen Finger ans Ohr, den Ohrstöpsel in darin tiefer reindrückend. Er räuspert sich, lächelt wieder in die Kamera.

„Verehrte Ladies und Gentlemen, verehrte Geschlechtslose: Großmoff Jarik Krolan, seines Zeichens Verwalter des 11. Obersektors des Zweiten Galaktischen Imperiums hat um die Nutzung der GHN-Frequenz gebeten, um eine Nachricht zum Gedenken an Alderaan an die Wesen der Galaxis zu richten.“

Das Bild schaltet um und zeigt nun ein großes Transpasistahlfenster, hinter dem Schneeflocken in einem stummen Wintersturm im Dunkeln der Nacht umherwirbeln.
Vor dem Fenster steht ein riesiger Schreibtisch mit eingelassenem Holoprojektor, Holonet-Station und anderen technologischen Spielereien, die dem daran arbeitenden sein Los erleichtern sollen. Ein schwarzer lederner Sessel mit hoher Lehne steht zwischen dem Schreibtisch und den Scheiben und das Tastenfeld auf der linken Armlehne verraten noch weitere technische Möglichkeiten für den Sitzenden. Insgesamt wirkt dieses Bild alles andere als Imperial. Lediglich Großmoff Krolan in seiner gepflegten Uniform ist das einzig Imperiale an diesem Bild.
Der Großmoff wirkt gefasst, ruhig, die Hände ruhen auf beiden Seiten eines glatten Bogens Flimsi auf der Tischplatte, der der Großmoff jedoch keinerlei Beachtung schenkt. Sein Blick ruht viel mehr auf der Kamera und noch mehr auf den Zuschauern, die seinen Worten nun lauschen werden.


"Guten Abend verehrte Wesen der Galaxis.
Erlauben Sie mir zunächst, mich für diese Unterbrechung zu entschuldigen und mithilfe der Unbotmäßigkeit des Galactic Holonetworks an sie zu wenden. Frei von den Barrieren, die zwischen unseren beiden Regierungen errichtet worden sind. Und frei von der Zensur durch den IHC oder den CNN.
Wie viele von Ihnen, so schätze auch ich die Annehmlichkeiten des geregelten Alltags. Die Sicherheit des liebgewonnenen, täglich wiederkehrenden Einerleis.
Ich genieße das ebenso sehr wie jedes andere Wesen. Aber anlässlich eines Gedenktages, mit dem bedeutende Ereignisse aus der Vergangenheit - für gewöhnlich der Tod einer Berühmtheit oder das Ende eines grässlich blutigen Krieges - mit einem hübschen Feiertag begangen werden, dachte ich mir, dass wir diesen Tag - ein Tag, dessen inkonsequent gedacht wird -, erinnerungswürdig machen, indem wir den Alltag vergessen und ein wenig plaudern."


Er lächelt milde, es erreicht jedoch keinesfalls die kalten blauen Augen, die voller Entschlossenheit in die Kamera blicken. Beide Unterarme hat er auf der Kante des polierten Tisches vor sich abgestützt, um zur Unterstreichung seiner Worte mit kleinen Gesten - gleich ob weisend oder mahnend - die Hände frei zu haben.

"Natürlich gibt es jene, die nicht wollen, dass wir reden. Ich vermute, dass bereits jetzt auf Coruscant Befehle in Holocoms gebrüllt werden und panisch versucht wird, die Sendefrequenz des freien GHN zu beschränken.
Darum, auch wenn man den Schlagstock anstelle eines Gesprächs einsetzen kann, werden Worte immer ihre Macht behalten.
Worte lassen einen Sinn erschließen, und für die, die bereit sind zuzuhören, formulieren sie die Wahrheit, und die Wahrheit ist, dass etwas in dieser Galaxis ganz fürchterlich im Argen liegt, nicht wahr?"


Das Lächeln des Großmoffs wird breiter, sein Blick eindringlicher und er senkt dabei den Kopf, als wenn er über eine Verschwörung berichten würde.

"Heute geht es nicht darum, zu Euch - Bürger des Obersektors, Männer, Frauen, Kinder, Menschen oder Aliens des Imperiums - zu sprechen. Sondern zu Euren Brüdern und Schwestern abseits des Reiches. Jenen Wesen, die in den Grenzen der Neuen Republik leben. Zu Ihnen und zu ihren Anführern: Den Abgeordneten, Senatoren und Herrschern der Neuen Republik. Wäre dies eine andere Zeit, eine andere Situation und ein anderer Imperator, so würde diese Rede, dieser Appell an Sie nicht statt finden."

Der verschwörerische Blick klärt sich zu einem freundlichen Blick, unterstrichen mit einer einladenden Geste der linken Hand.

"Denn dann würden Grausamkeit und Ungerechtigkeit, Intoleranz und Unterdrückung herrschen. Wo ein Mann - mit der Macht die Dinge zu verändern -, die Freiheit haben sollte, zu widersprechen, zu denken und zu reden, wie er es für richtig hält, um diese großartige Monarchie zu verbessern, hätte man die Zensoren, Überwachungssysteme und die machtbegabten Kettenhunde eines Despoten, der die Galaxis zum Guten wendete, sich dann aber in dieser Macht verlor.
Wir befinden uns im Krieg. Einen Krieg, dessen Schuldfrage nicht geklärt werden kann. Ein Krieg, der Familien entzweite, Wesen entwurzelte und sie ihrer Heimat beraubt hat. Und der die Hoffnung der nächsten Generation auf Frieden, auf eine Periode des Aufbauens und Weiterentwickelns erneut zunichte gemacht hat.
Wie konnte es dazu kommen? Wer hat Schuld? Nun, sicherlich hat manch einer mehr zu verantworten als andere. Und er wird auch zur Rechenschaft gezogen, doch um ehrlich zu sein: Wer einen Schuldigen sucht, der muss nur in den Spiegel sehen."


Das Lächeln verschwindet und was bleibt ist ein kühler Blick, in dem Anklage und Verständnis gleichermaßen liegen.

"Ich weiß, wieso wir es getan haben. Ich weiß, dass ein jeder von uns Angst hatte. Dass jene, die den Zerfall der Alten Republik gesehen haben, Angst hatten. Wer hätte das nicht?
Krieg, Terror, Krankheit - Myriaden von Problemen hatten sich dazu verschworen, eure Vernunft so zu manipulieren und euch eures Verstandes zu berauben. Angst gewann die Oberhand, und in eurer Panik habt ihr euch immer und immer wieder an jene gewandt, die nur euer Schlechtes wollen: Die Delegation der 2000 und ihre Erben."


Krolan spricht nicht laut, überhaupt moduliert er lediglich Nuancen seiner Stimme. Man merkt, dass er keineswegs vergleichbar ist mit der Zornes-Rhetorik von Jaxon Sele, sondern hier ein Politiker, Manipulator und Anführer sitzt und zu den Wesen in der Galaxis spricht.

"Sie versprachen euch Freiheit von Unterdrückung. Sie versprachen euch Frieden. Als Gegenleistung forderten sie nur euer gehorsames Einverständis.
Heute möchte ich dem Schweigen ein Ende bereiten. Heute möchte ich den ersten Schnitt setzen, um diese Galaxis von den Fesseln zu befreien, die sie sich selbst angelegt hat - sie daran zu erinnern, was sie vergessen hat.
Vor tausenden von Jahren wählte ein Planet - ein leuchtendes Symbol für Wissen, Verständnis und Frieden - den Weg der Kriegslosigkeit. Vor tausenden von Jahren wollten brave Männer und Frauen dieses Symbol in unser Gedächtnis brennen. In der Hoffnung, die Galaxis daran zu erinnern, dass Hoffnung, Gerechtigkeit und Frieden mehr als Worte sind: Es sind Perspektiven."


Mit jeder Zeile, die der Großmoff vorträgt, wird seine Stimme eindringlicher, seine Gesten fordernder, aber auch gleichzeitig tut sich das Gefühl auf, dass er mit dem, was er sagt, Recht hat. Dass er davon überzeugt ist und daran glaubt und nicht allein auf Imperiale Propaganda vertraut.

"Ich weiß, was ihr nun denkt. Und glaubt mir, dass ich an eurer Stelle den Unglauben teilen würde. Doch lasst euch gesagt sein, Wesen der Galaxis: Ordnung und Frieden können nicht durch Krieg und Zwist gelöst werden.
Sondern nur mit Verständnis. Es geht nicht um Schuld.
Nein, viel mehr geht es heute um eine simple Frage... eine Frage, die auf einem Pamphlet basiert, das von Vertretern Ihrer Regierung geschrieben worden ist."


Bedeutungsschwer greift der Imperiale Gouverneur nach einem Datapad, das wie zufällig neben ihm lag. Er hebt es nur leicht, senkt den Blick darauf, während er sonst starr wie eine Statue bleibt, ehe er vor zu tragen beginnt.

"Warum bekämpfen wir das Imperium?
Weil es nicht legal ist.
Weil es nicht moralisch ist.
Weil es nicht sozial verantwortlich ist.
Weil es nicht tolerant ist.
Weil es aufgehalten werden muss.
Ich muss zugeben, dass ich diesen Punkten zugestimmt hätte... wenn wir noch im Ersten Galaktischen Imperium gewesen wären. Aber sind wir ehrlich zueinander... dieses Schriftstück ist von jenen unterzeichnet worden, deren Blick verklärt ist durch den Kampf mit Imperator Palpatine. Die nur das Erste Galaktische Imperium kennen. Die ein Feindbild brauchen, um ihre Welt darauf auszurichten.
Jene, die nur an der Macht bleiben können, solange das Imperium das Symbol des Terrors für ihre Propaganda und ihre zu Lügen gewordenen Wahrheiten sein kann."


Krolan seufzt, legt das Pad wieder ab. Seine in schwarzen Handschuhe steckenden Hände finden zu einander und er verschränkt die Finger, während sein Blick wieder auf dem Zuschauer zu ruhen scheint, seine Augen in die Seelen der Wesen zu blicken vermögen, die zusehen.

"Ich treffe oft Zivilisten wie Sie. Sie glauben, das Zweite Galaktische Imperium arbeitet pausenlos daran, Leid zuzufügen. Lassen Sie mich Ihnen etwas erzählen: Ihre Sicht auf das Reich ist nicht real, sie ist melodramatisch. Das Imperium ist eine Regierung. Eine Regierung, deren Pflicht es ist, ihre Institutionen darauf auszurichten, dass diese dafür sorgen, dass Milliarden bekleidet und gespeist werden können. Tag für Tag, Jahr für Jahr, auf tausenden Welten, leben Leute ihr Leben, ohne auch nur einmal das Kreischen eines TIE-Jägers über ihren Köpfen zu hören, noch das Stampfen der gepanzerten Stiefel von Imperialen Soldaten zu vernehmen."

Erneut klingen seine Worte nicht, als wenn er die Bürger und Politiker der Neuen Republik anklagt. Viel mehr klingt der Imperiale Großmoff voller Mitleid, ja sogar verständnisvoll für dieses Maß an Unwissenheit.

"Sie leben im Frieden. In einem Frieden, der trügerisch war, ab dem Moment, als er unterzeichnet worden ist. Ich gebe keinesfalls ihnen allen, werte Senatoren, die Schuld an diesem Krieg. Sondern nur jenen, die dieses Schriftstück unterzeichneten.
Mon Mothma, Gial Ackbar, Garm Bel Iblis, Leia Organa-Solo, Borsk Fey'lya. Namen, die Ihnen wohl bekannt sind. Namen, die vor Jahren für die Auflehnung gegen ein Regime standen, das vergessen hatte, dass es seine Bürger schützen muss. Namen, die heute für Terror, Ewige Gestrigkeit, Ungerechtigkeit und Kriegstreiberei stehen. Namen, die mit dafür verantwortlich sind, dass dieser Krieg nicht beendet wird. Weil diese Wesen die Wahrheit nicht kennen, von der ich sprach. Denn - erlauben Sie mir diese Frage, verehrte Senatoren: Wer von Ihnen kennt das Zweite Galaktische Imperium? Wer von Ihnen hat es gesehen? Wer von Ihnen hat es erlebt? Sie alle kennen die Antwort auf diese Frage, genauso wie die Bürger dieser Galaxis sie kennen, genauso wie ich sie kenne."


Nun sind sowohl Blick als auch Worte Krolans hart, blank und poliert wie Stahl. In seinen Augen liegen Anklage und Unverständnis über derartiges Verhalten, über die Notwendigkeit dieses wahnhaften Hasses.

"Wenn Sie also nichts gesehen haben, wenn Ihnen die Verbrechen der Kriegstreiber auf beiden Seiten auch weiterhin unbekannt sind, dann schlage ich vor, dass Sie und die Bürger der Neuen Republik diesen Tag - den Gedenktag der Zerstörung Alderaans - unbemerkt vergehen lassen. Und ebenso, dass Sie die Proteste ihrer Kinder ungehört verhallen lassen."

Nun erhebt sich Krolan, eine beeindruckende Gestalt, die Hände auf der Platte des Tisches abgestützt, die Imperiale Uniform knitterfrei, selbst als er sich vorbeugt bilden sich nur kleine Falten, während er den Betrachter eindringlich ins nicht sichtbare Gesicht sieht.

"Aber wenn Sie sehen, was ich sehe, wenn Sie spüren, was ich spüre, und wenn Sie danach streben, wonach ich strebe, dann lade ich Sie ein, die Einladung auf freies Geleit anzunehmen. Kommen Sie in den Sif-Sektor und sehen Sie, wie das Imperium wirklich ist. Wie es ohne Krieg sein könnte. Kommen Sie, sehen Sie und dann gehen Sie wieder nach Hause. Unbescholten, unbelangt. Bilden Sie sich ihre eigene Meinung, frei von den Lügen der Kriegstreiber.
Bescheren wir dem Andenken Alderaans einen Tag, den es niemals vergessen wird. Geben wir unseren Kindern die Zukunft, die sie verdienen. In einer Ko-Existenz beider Regierungen.
Sie haben mein Wort und das Wort des Imperators - Khoulus Craijm. Sie werden kommen und wieder gehen dürfen.
Guten Abend."


Ein letztes Mal nickt Krolan dem Zuschauer zu, ehe das Bild sich klärt und Gleeson Glue wieder zu sehen ist. Der Anchorman wirkt ein bisschen überrascht, behält jedoch sein Pokerface auf.

"Eine zweifelsfrei interessante Ansprache, die in den folgenden Tagen und Stunden noch zu Diskussionen führen dürfte. Kommen wir nun zu den Feierlichkeiten auf Coruscant."



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