[GHN | 11 NSY] Wer steckt hinter Fifth for Future?

Nachrichten aus der Galaxis, die das Ingame-Geschehen widerspiegeln

[GHN | 11 NSY] Wer steckt hinter Fifth for Future?

Beitragvon Protokolldroide » So 20. Sep 2020, 20:39

Cantonica. An seinem Pult sitzt Gleeson Glue, einer der favorisierten Moderatoren der Galactic Holonet News. Ruhig blickt er in die Kamera, während er die nächsten News ankündigt.

".... Und das war unser Reporter zu den jüngsten Ereignissen auf Cantonica bezüglich dem Fehlverhalten der Sprösslinge republikanischer Politiker gegenüber anderen Touristen auf der neutralen Tourismuswelt. Verbleiben wir nun auf Cantonica, wo sich unsere Korrespondentin Kate Lockwell live mit zwei der führenden Initiatoren der Fifth-for-Future-Bewegung treffen wird."

Das Bild schaltet um und zeigt eine offene Terasse mit dem Panorama von Cantonica im Hintergrund. Kate Lockwell, die auf der Holonetseite von Galactic HoloNet News als "professionelle und eifrige Moderatorin, die sich nicht scheut die Stimme in eigener Meinung zu erheben und stets die Wahrheit zu suchen" beschrieben wird, sitzt bereits in einem schwarzen Kostüm mit dem GHN-Logo auf dem Revers, im mittleren von drei bequemen sesselartigen Stühlen und lächelt den Zuschauern entgegen.

"Guten Abend verehrte Ladies und Gentlemen, verehrte Geschlechtslose. Ich bin Kate Lockwell. Heute haben wir die einmalige Gelegenheit, uns mit den führenden Köpfen hinter der immer populärer und lauter werdenden Fifth-for-Future-Bewegung zu treffen, um sie und ihre Bewegung besser kennen zu lernen. Um beiden Seiten gleichzeitig die volle Aufmerksamkeit schenken und ihnen, verehrte Zuschauer, die Möglichkeit zu geben, beide Seiten direkt kennen zu lernen, haben wir uns dazu entschieden, dieses Treffen hier, auf dem wunderschönen Cantonica, abzuhalten!"

Lockwell lächelt gewinnend und streicht sich eine schwarze Haarsträhne fachmännisch aus dem Gesicht.

"Begrüßen Sie also bitte mit mir gemeinsam Luiyél Maré Naberrie von Naboo und Ren Corvino von Taris."

Die beiden jungen Menschen kommen jeweils von links und rechts ins Bild, lächeln in die Kamera, bevor sie nacheinander erst Lockwell die Hand schütteln und dann sich gegenseitig, bevor Naberrie die Konformität bricht und ihren Mitstreiter umarmt. Corvino selbst erwidert die Geste. Lockwell wahrt indes die Professionalität und wartet, bis beide sich gesetzt haben.

"Eine sehr herzliche Begrüßung, das verspricht doch schon einmal einen guten Start. Wie geht es Ihnen beiden?"

Naberrie hebt die Schultern. Die Hände liegen in ihrem Schoß, während sie aufrecht, fast an der Kante des Sessels sitzt.

"Nun, Miss Lockwell-" Sie wird kurz unterbrochen, als die Moderatorin ihren Vornamen und das "Du"anbietet. "In Ordnung. Also, Kate. Gestresst würde ich vielleicht sagen. Die Reise hierher war schrecklich, die Nervosität vor dem ersten öffentlichen Auftritt vor laufender Kamera. Ich glaube, ich habe noch nie so wenig geschlafen, wie die letzten Tage."

Ren Corvino sitzt zurückgelehnt in seinem Stuhl und nickt langsam.

"Kann ich ehrlich gesagt verstehen. Ich meine, meine Tante ist Lehrerin und sie stellt sich jeden Tag vor eine gewisse Öffentlichkeit. Kriegt es aber hin. Ich frage mich dabei immer, wie sie das schafft."

Lockwell unterbricht an der Stelle.

"Naberrie und Corvino. Das sind jetzt nicht gerade Namen, mit denen die Leute wenig verbinden. Meint Ihr, eure Namen tragen dazu bei, dass ihr heute hier sitzt?"

Luiyél schüttelt energisch den Kopf.

"Nein, auf keinen Fall. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, Ren. Aber für mich war es bisher immer wichtig, die Bewegung zu unterstützen und einfach für unsere Mitglieder da zu sein. Eigentlich wäre auch heute nicht ich hier, sondern meine gute Freundin Aola Dooneta, die das Ganze ja gegründet hat. Ich bin quasi die Vertretung."

"Aber hätte es bessere Kandidaten als dich gegeben?"

"Auf jeden Fall. Ich stehe nicht gerne in der Öffentlichkeit oder an der Spitze. Ich gebe lieber mein Bestes im Hintergrund und lass Leuten, die besser sind als ich den Vortritt. Aber Aola kam damit direkt zu mir und ich glaube, Sie hat gehofft, dass etwas von der Rethorik meiner Mutter auf mich abgefärbt hat." Die Naboo lacht leichtherzig.

"Deine Mutter ist die Senatorin von Naboo, richtig? Wie sieht es bei Ihnen aus, Ren?"

Der Imperiale setzt sich aufrechter hin, kratzt sich nachdenklich am Kinn.

"Hmm, das ist nicht so leicht, Kate. Man merkt durchaus die Unterschiede die zwischen unseren Bewegungen existieren. Ich glaube für die anderen stand nie außer Frage, dass ich hierher komme als Initiator und Wortführer. Aber auf dem Imperia-Platz auf Taris vor den Stufen des Imperialen Palastes zu stehen und meine Parolen von mir zu geben ist definitiv etwas anderes als hier jetzt zu sitzen. Aber wenigstens muss ich dabei nur dir und Liuyél ins Gesicht sehen und nicht einer großen Menschenmasse."

Lockwell lacht.

"Das erleichtert den Einstieg in die Öffentlichkeit hoffentlich. Ich hoffe, ich mache euch beide nicht all zu nervös."

Beide schütteln den Kopf und verneinen höflich.

"Das führt mich dann gleich zu meiner ersten richtigen Frage: Wie hat all das angefangen? Also eure Bewegung? Was war für euch der Auslöser und was hat euch genau dazu bewogen?"

Corvino weist auf Liuyél, dass sie beginnen soll.

"Naja, hmm. Wie fang ich an? Wissen Sie, Kate, viele meiner Kommilitonen waren erleichtert, als vor zwei Jahren der Waffenstillstandspakt von Bogden unterzeichnet wurde. Die meisten von uns sind um die Zeit herum geboren und aufgewachsen, als das Imperium mit den Randwelten schon zu kämpfen hatte und spätestens als dann kurz nach der schrecklichen Geschichte von Alderaan die Rebellion offen den Krieg gegen das Imperium erklärte, ist das was vorher ein 'bewaffneter Konflikt' gewesen ist, zum realen Krieg geworden. Wir kennen also nichts anderes als Krieg. Wir werden in einer Welt erwachsen, in der der Krieg Normalität ist. In der Flüchtlingskatastrophen, Truppenaufmärsche, Rekrutierungsvideos, Versorgungsengpässe und die tägliche Furcht durch den Einmarsch eines gesichtslosen Feindes unser Leben dominieren. In der ein selbstbestimmtes Leben, unsere Zukunft, überschattet wird von der täglichen Frage, ob wir in die Schutzbunker müssen, weil das Tremorfeuer der Artillerie unser Zuhause erreicht. Und als dann das Imperium als Reaktion auf die Ereignisse bei Togoria und später bei New Halori den Krieg erklärte, da hats bei vielen von uns Klick gemacht, dass wir das nicht mehr wollen."

Lockwell nickt verständnisvoll und schaut dann zu Ren Corvino.

"In meiner Familie sind die meisten Mitglieder des Militärs. Oder waren es lange Zeit. Für mich war es immer normal, mit dem Militär aufzuwachsen, weswegen ich das Ganze persönlich nicht so richtig in Frage gestellt habe."

Lockwell fällt ihm kurz ins Wort.

"Aber du selbst bist kein Angehöriger der Imperialen Streitkräfte oder für den Imperialen Staatsapparat tätig."

"Das ist richtig. Ich bin Xeno-Biologe. Meine Großmutter ist der Ansicht gewesen, dass wir Jüngsten die Chance haben sollten, zu entscheiden was wir tun und lassen wollen. Zuhause ist es auch verboten, dass bei Tisch über Militärische Dinge gesprochen oder mein Vater und seine Brüder meinen Großvater mit dem Rang anreden. Aber für mich war das nie wirklich ein Thema. Ich wollte immer Biologe werden, hab aber eben über meine Familie immer einen.. Draht zu dem Ganzen gehabt. Und natürlich damit verbunden auch die Sorge, dass eines Tages nicht mein Vater oder meine Onkel heim kommen, sondern der Militärseelsorger mit dem Brief und dem gefalteten Siegelbanner."

"Und was hat dich letztendlich dazu bewogen, unabhängig von der republikanischen Bewegung die Imperiale Fifth-for-Future-Bewegung zu gründen?"

"Ganz einfach: Meine kleine Cousine. Sie wird demnächst sechzehn Jahre alt und wenn man es hochrechnet, dann hat sie ihren Vater vielleicht fünf Jahre effektiv gesehen in ihrem Leben."

"Oh, das tut mir leid!"

"Ja, mein Onkel war auch sowohl bei Togoria, als auch bei New Halori beteiligt. Man kann sich also vorstellen, dass die Angst um das Leben von Vater und Ehemann im Haus meiner Tante und ihrer Tochter ein ständiger Begleiter ist. Und wie Liuyél schon gesagt hat: Wir kennen nichts anderes als den Krieg. Und irgendwann denk ich mir: Es ist genug. Eine Tochter sollte das Recht haben, mit ihrem Vater aufzuwachsen, genau so wie jedes Kind die Möglichkeit haben sollte, im Frieden groß zu werden."

Lockwell nickt nachdenklich.

"Dann entschuldigt bitte, wenn ich meine dritte Frage gleich vorziehe, einfach weil ich merke, dass ihr - obwohl ihr aus unterschiedlichen Systemen kommt - ähnliche Ansichten vertretet: Mit welchen Problemen habt ihr zu kämpfen? Also wo gibt es den meisten Widerstand? Bei der Organisation? Von staatlicher Seite? Gerade auf Imperialer Seite muss man euch doch immense Steine in den Weg legen?"

Corvino schüttelt den Kopf.

"Das ist nicht ganz korrekt. Wir sind ja nicht gegen das Imperium. Ich für meinen Teil bin ein glühender Anhänger von Imperator Craijm und seinem politischen Kurs. Das ist uns auch wichtig, heraus zu kristallisieren: Wir sind für das Imperium, aber wir sind gegen diesen Krieg."

"Aber hast du keine Sorge, dass du von Organisationen wie dem Geheimdienst oder COMPNOR überwacht wirst?"

"Naja, was soll ich sagen. Zu Beginn vielleicht. Aber ich denke, spätestens ab dem Moment, ab dem man gemerkt hat, dass wir keine Demokraten sind um im Deckmantel einer Anti-Kriegs-Demonstration einen Putsch starten wollen, wird uns Großadmiral Andronicus zwar jetzt nicht zum Dinné einladen, aber wir stehen nicht mehr ganz oben auf seiner Liste. Ich glaube da müsste sie Jaxon Sele mehr Sorgen machen, dass man bei ihm die Tür eintritt, während er auf dem Klo sitzt, als dass ich jetzt plötzlich vom Wochenend-Dinné meiner Großmutter abgeholt werde."

Corvino lacht. Lockwell bringt ein Lächeln zustande.

"Was würde deine Großmutter wohl sagen, wenn das geschehen würde?"

"Sie würde die Damen und Herren vom ISB darauf hinweisen, dass sie ihr den Teppich versauen und sofort ihre Stiefel ausziehen oder sich abputzen sollen. Nein, im Ernst: Ich habe dahingehend keine Sorgen, dass das passiert. Wir sind Störenfriede, das ist auch gut so. Damit bemerkt man uns. Aber wir sind keine Staatsfeinde. Wollten wir nie sein."

Naberrie lächelt.

"Wir sind hier, wir sind laut. Weil ihr uns die Zukunft klaut. Genau wie bei uns."

"Ganz genau. Ich denke sogar, dass viele von unseren Mitgliedern das Zweite Galaktische Imperium und den Kurs, den es nimmt, unterstützen. Einfach weil wir dabei sein wollen, bei diesem Prozess. Ihn mitgestalten wollen. Aber der Wunsch nach Frieden gehört einfach dazu. Ich denke, dass die Leute in der Galaxis sich von dem Gedanken verabschieden müssen, dass Kriegstreiber in unserer Regierung sitzen, sondern Männer und Frauen, die sich Sorgen um ihre Bürger machen - zumindest nicht nur. Aber dieser Frieden fehlt einfach. Gut, ich gebe zu, dass ich vermute, dass der Name Corvino da auch viel.. hilft."

"Das führt mich zu dir, Liuyél. Du hast bestimmt weniger mit den Problemen zu kämpfen, mit denen Ren sich konfrontiert sieht. Aber auch du trägst einen Namen, der Gewicht hat."

"Hmm, ja. Zum Glück nicht. Du beschreibst das Imperium ja als durchaus liberal, was Meinungsäußerung angeht, Ren. Aber ich glaube, dass es bei uns noch viel weiter geht. Ich könnte jetzt hergehen und die Kanzlerin beleidigen, würde dafür aber nicht ins Gefängnis gehen. Was bei uns das Problem ist, ist die Presse. Natürlich, es gibt viele die uns gewogen sind, aber es gibt auch viele, die solange graben bis sie Schmutz haben, den sie gegen dich verwenden können. Und dann ist da natürlich noch die Vielfalt an Strömungen im Senat. Es gibt Senatoren, die unterstützen uns offen, wie zum Beispiel Senatorin Kagawa von Zeltros oder Senator Grahain von Chandrila.
Andere helfen uns hingegen eher heimlich. Sie haben Angst um ihren guten Ruf und fürchten Nachteile für ihre Heimat. Die Politik wird dadurch auch eher zu einem Monster für uns charakterisiert, das wir nicht begreifen. Wem kann man trauen und wem nicht? Bei wem kann man sicher sein, dass er für einen ist und wer benutzt einen nur?
Aber ich denke, dass der Wunsch nach Frieden da vorrangig sein soll. Allgemein glaube ich manchmal, dass viele uns wegen meinem Namen unterstützen, weil sie sich davon was versprechen. Oder von mir Dinge erwarten."


"Ist das denn so?"

"Puh, ich glaube nicht. Ich bin weit davon entfernt, so zu sein wie meine Großtante. Ich glaube ich würde sterben, müsste ich mich vor den Senat stellen und eine Rede halten. Die Leute erwarten da einfach zu viel von mir. Auch aus den eigenen Reihen. Ich bin idealistisch, ja. Aber ich glaube ich könnte niemals eine so große Rednerin sein wie Aola, auch wenn sie selbst zu den gehört, die eher mir die Leitung überlassen. Würde sie aber heute kandidieren, würde ich jeden dazu animieren, sie zu wählen.
Ich glaub da kollidieren Eigenwahrnehmung und Erwartungshaltung auf einer Ebene, die ich nicht betreten will. Von Ren hätte vermutlich nun auch jeder erwartet, dass er Lieutenant ist und kein Xeno-Biologe."


Sie lacht. Ren Corvino grinst.

"Hey, uns Corvinos steht zwar die Uniform, aber das sieht auf Dauer auf Familienfotos langweilig aus."

"Da du Erwartungen nennst. Viele deiner Kritiker attestieren dir mangelndes Durchhaltevermögen. Sollte es zu Problemen kommen, so könnte das Familienvermögen dich auffangen. Gerade deine Verbindung zu Cygnus Space-"

Naberrie stöhnt, bevor sie abwinkt.

"Ach, das Cygnus SpaceWorks-Ding. Ja, es stimmt dass mein Vater der Sohn des Vorstands von CSW ist. Allerdings behaupte ich, dass ich daraus eher keine Vorteile schöpfe oder mich einfach zurückziehe, sollte mich ein sozialer Skandal aus dem Rennen schmeißen. Gemacht ist das Nest ja. Ebenso glaube ich nicht, dass ich jetzt Imperial werde, nur weil das Blut des CSW-Vorstands in meinen Adern fließt. Mir geht es besser als anderen, das mag ich nicht bestreiten. Es wäre auch gelogen, wenn ich jetzt hier ein Märchen vom armen gebeutelten Mädchen erzähle. Aber mich darauf zu reduzieren halte ich für falsch und unfair."

Lockwell schlägt ein Bein über das andere, verändert noch ein wenig ihre Haltung.

"Ihr beide würdet also als Fazit ziehen, die Bewegung mit politischen, sicherheitstechnischen und journalistischen Problemen zu kämpfen hat, allerdings sehr... unterschiedlich gewichtet? Ist das schlimm?"

"Absolut nicht. Man wächst damit auf, weiß was geht und was nicht. Klar, man dehnt sich die Grenzen ein bisschen, aber es geht ja nicht darum, an eine Säule des Imperialen Palastes zu pinkeln, sondern den Imperator und seine Gefolgsleute dazu zu bewegen, das Gespräch zu suchen. Wenn schon nicht mit uns, dann wenigstens mit der Neuen Republik."

"So dumm es klingt: Wir reden doch auch gerade, ohne dass wir uns die Kehlen aufreißen. Ich glaube ohnehin, dass die Existenz von lediglich einem Regierungssystem utopisch ist. Wieso können wir nicht beide nebeneinander existieren?"

"Ihr habt uns ja schon einiges erzählt, aber wie hat eure Organisation denn begonnen? Wie ist es euch gelungen, das alles im großen Stil aufzuziehen? Liuyél, magst du dazu was sagen?"

"Es war relativ simpel, wenn ich ehrlich bin. Kommunikation ist heutzutage keine große Sache. Es hat zuerst im Holonet begonnen, auf Diskussionsseiten, in Foren und so weiter. Irgendwann hat man sich verabredet und sich getroffen, um sich kennen zu lernen, zu besprechen. Und irgendwann haben wir uns gedacht, dass das nicht reicht. Wir wollten mehr tun. Wir wollten gesehen werden. Und dann haben wir versucht, parallel zueinander, Proteste anzusetzen. Wir haben klare Regeln aufgestellt, was wir tun und was wir nicht tun und was wir sagen, wenn wir gefragt werden. Alles in Allem wollten wir als gesittet rüberkommen. Nicht als schreiende Schläger. Klar, Geld war immer wieder ein Problem, aber dafür haben die, die es konnten, ihre Verbindungen genutzt und sich aber auch engagiert, dass Spenden reinkommen. Immerhin sind nicht nur Schüler und Studenten dabei, sondern auch Leute, die sich so einen Protest nicht lange leisten können."

Corvino nickt unterstützend.

"Das war bei uns ähnlich. Gerade im Hinblick auf die Proteste von Ord Mantell und Zolan die so immens eskaliert sind, mussten wir aufpassen, was wir tun. Jeder Sektor handhabt das unterm Strich anders, aber alles in allem kommt da immer eine Weisung von oben. Imperiale Sicherheitskräfte gehen heutzutage mit einer gewissen Erwartungshaltung ran. Sie vermuten das Schlimmste und das sorgt für Eskalationen, wenn sich auch nur eine Seite falsch verhält. Ich glaube, bevor wir wirklich beginnen konnten, haben die Organisatoren klare Regeln aufgestellt, wie man sich zu verhalten hat bei den Protesten. Auf Lianna beispielsweise sind zehn Demonstranten verhaftet worden, aber keine halbe Stunde später waren sie wieder draußen. Weil einfach nichts vorlag und sich die Leute dankenswerterweise an das gehalten haben, was wir gesagt haben. Das hätte auch wirklich schlimmer ausgehen können. Ich hab auch meinen gesamten Jahresurlaub aufgebraucht, um zu den wichtigen Orten zu reisen und die Leute persönlich zu briefen. Das war mir einfach wichtig."

"Ja, ich glaube ich habe mein Jahrestaschengeld aufgebraucht, um es genau so zu machen. Auch wenn es jetzt irgendwie dämlich klingt, dass eine 24-jährige Studentin von Taschengeld spricht."

"Nenn's doch einfach Kreditkarte mit Begrenzung."

Lockwell lacht ob dieses lockeren Witzes, ebenso Nabberie.

"Eine angenehme Atmosphäre, die ihr hier erzeugt. Hättet ihr das selbst vermutet?"

Liuyél wird ein bisschen unsicher.

"Ehrlich gesagt nicht, nein. Ich hatte mit vielem gerechnet. Vielleicht sogar wirklich einem angehörigen des Imperialen Militärs oder jemandem, der ähnlich steif ist. Es ist eigentlich ein weiteres Indiz dafür, dass wir vermutlich beide nicht viel über den jeweils anderen oder die Welt, in der derjenige lebt, wissen."

"Stimmt schon. Ich hätte bei meiner Unterstützung des Imperators vorhin mit einem moralischen Aufschrei gerechnet. Oder einem Versuch, mich von den Vorteilen und Freiheiten der Demokratie zu überzeugen."

"Aber ihr beide seid definitiv froh, dass dem nicht so ist, das kann man euch beiden ansehen. Wie sehen es denn die - nun ja - Erziehungsberechtigten? Viele eurer Mitstreiter sind ja noch minderjährig. Generell würden die Zuschauer gerne wissen, wer alles so bei euch beteiligt ist."

Dieses Mal ergreift Corvino zuerst das Wort.

"Salopp formuliert: Alles. Es hat eigentlich als Schüler- und Studentenstreik angefangen, was sich von der Mittelschule, über die Oberschule, bis hin zur Universität gezogen hat. Viele fanden es zuerst befremdlich. Und haben natürlich auch Konsequenzen gefürchtet, weil das System recht strikt ist. Außerdem kamen oft so Kommentare wie 'Geht doch zurück zur Schule!' 'Lernt erstmal, bevor ihr euch einmischt!' Solche Dinge. Aber irgendwann begannen zum Beispiel auch uns Lehrer heimlich zu unterstützen. Als Staatsdiener dürfen sie das natürlich nicht. Aber ich vermute, diejenigen, die uns helfen, sprechen sich auch ab, wie sie es ihren Schülern ermöglichen können, dabei zu sein.
Später kamen auch Veteranen und andere Leute dazu. Ärzte vorallem, Krankenschwestern, Sanitäter. Aber ich könnte heute jetzt nicht mehr ausmachen, wovon wir mehr und wovon wir weniger haben. Ich würde jetzt salopp behaupten, ohne mich auf Statistiken zu stützen, dass unsere Proteste die breite Masse der Imperialen Bevölkerung abbilden, was Berufe, soziale Stände, Geschlecht und Spezies angeht. Klar, die breite Masse wird noch immer von Studenten und Schülern gestellt, aber da kann ich stolz sagen, dass wir das neue, das bessere Imperium gut darstellen: Fast gleiche Verteilung der Geschlechter, viele Menschen aber auch viele Nichtmenschen, die alle dasselbe Anliegen haben. Und auch einige Eltern helfen uns. Nicht viele, aber einige. Der Rest nimmts hin und nur ganz selten bekomme ich zumindest mit, dass die Eltern es ihrem Kind oder ihren Kindern verbieten, uns zu unterstützen. Ich würde fast sagen, dass es ihnen so lieber ist, dass sich ihr Kind auf diese Art mit dem Imperium befasst oder etwas unternimmt, bevor es irgendwelche Scheiße baut. Und kanns bessere Babysitter als die Imperialen Sicherheitskräfte geben?"


Liuyél kichert kurz, fasst sich dann aber wieder.

„Absolut nicht, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass die Imperialen Sicherheitsleute sehr hart durchgreifen, oder? Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen, wie es bei euch abläuft.”

„Naja, ich denke, man muss es gesehen haben, um sich ein genaues Bild darüber zu machen. Aus der Ferne urteilt sich schnell und vorallem leicht. Aber ich bin froh, dass wir eine so breite Unterstützung erfahren. Auch wenn die Verurteilung durch die führende Elite des Reiches erst einmal niederschmetternd war. Aber das hat uns nicht entmutigt. Im Gegenteil. Und dass sie uns machen lassen, zeigt mir eindeutig, dass sie auch merken, dass es nicht ewig so weiter gehen kann.”

Lockwell nickt und wirkt dabei sehr verständnisvoll.

„Da es euren beiden Bewegungen ja offenbar sehr sehr ähnlich geht, erlaubt mir die Frage: Gibt es denn eine Kommunikation zwischen euren Bewegungen? Und wenn ja, wie haltet ihr sie aufrecht?”

„Ehrlich gesagt nicht, aber ich hoffe, ich spreche für Ren und alle, die hinter ihm stehen, dass es eine gute Sache wäre, wenn wir das bewerkstelligen könnten.”

„Definitiv. Welten wie Cantonica oder Nouane bieten sich ja dafür an, dass man sich auf neutralem Boden trifft, um sich zu besprechen. Wir wollen ja alle dasselbe, da wäre es dann gut, wenn wir das koordinieren könnten.”

„Befürchtet ihr nicht, dass sowohl das Imperium als auch die Republik euch dafür belangen könnten? Immerhin sprecht ihr hier beide von Kooperation mit dem Feind. Was zumindest im Imperium immer noch als Hochverrat gilt.”

„Kate, wir müssen darauf vertrauen, dass sowohl die Kanzlerin als auch der Kaiser den guten Willen unserer Handlungen erkennen und bemerken, dass es uns nicht darum geht, ihnen Böses zu wollen. Das ist - glaube ich - das Letzte, was wir wollen.”

„Dann wünsche ich euch beiden und der Bewegung dafür auf jeden Fall viel Erfolg. Erlaubt mir zum Abschluss jedoch bitte noch eine Frage: Was sind eure präzisen Ziele? Und welche Lösungsvorschläge habt ihr dafür jenseits von 'Hört auf mit dem Krieg!'?”

Ren räuspert sich.

„Eine gegenseitige Akzeptanz. Das Imperium und die Republik wollen sicherlich beide dasselbe für ihre Bürger und das ist hoffentlich ihr Bestes. Und um das zu erreichen müssen beide Regierungen lernen, den anderen zu akzeptieren und anzuerkennen. Das wird vielen gewiss schwer fallen, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Nur weil einer sich nur vorstellen kann, in einer Demokratie zu leben, muss das auf seinen Nachbarn nicht zu treffen. Es beginnt schon damit, dass man dem anderen nicht seinen Willen aufzwingt.”

„Uns ist klar, dass das nicht von heute auf Morgen geht, aber ich glaube, wenn beide Regierungen erlauben, dass jene, die ihr Gebiet verlassen wollen es auch verlassen dürfen, kann nicht die Rede davon sein, dass man gezwungen wird, in der Republik oder im Imperium zu leben. Natürlich ist es utopisch zu sagen, dass man jetzt sofort mit dem Krieg aufhören soll. Aber gerade Gizer hat doch gezeigt, dass eine Zusammenarbeit funktionieren kann. Und ich bin sicher, dass es nicht erst eine humanitäre Katastrophe braucht, um so etwas zu ermöglichen. Aber es bedarf beidseitiger Zeichen guten Willens, um das zu erreichen.
Den Krieg zu beenden ist nur ein kleiner Schritt. Dem anderen zu zeigen, wer man wirklich ist, ein ganz anderer. Ich bin sicher, wenn Imperiale die Republik besuchen würden und sehen, wie die Neue wirklich ist. Und wenn Republikaner das Zweite, das Neue Imperium sehen, dann bin ich sicher, dass viele ihr Weltbild korrigieren müssen und können. Und sollten beide Seiten nicht.. naja, nicht konfliktfrei miteinander sprechen können, hoffe ich dass es da draußen immer noch Leute gibt, die ihnen helfen können, das friedlich zu klären. Als Mediatoren."


"Du sprichst von den Jedi?"

"Zum Beispiel. Ich glaube fest daran, dass es sie da draußen noch gibt, dass sie noch da sind! Und wenn ihnen etwas am Frieden gelegen ist, so wie in den Geschichten, so hoffe ich, dass sie bereit sind, uns zu helfen. Denn wir haben das gleiche Ansinnen."

„Versprecht ihr euch selbst etwas davon?”

„Es wäre eine wirklich interessante Erfahrung, die Biologie von Lebewesen in der Republik zu erforschen und ich glaube, viele Studenten beider Seiten würden es als Chance betrachten, ein oder mehrere Semester auf Coruscant, Taris oder sonst wo zu studieren.”

Liuyél lächelt hoffnungsvoll.

„Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Gerade weil der neue Kriegsmeister des Imperiums zu Gesprächen eingeladen hat, hoffe ich inständig, dass eine Einigung erzielt werden kann.”

„Um darauf bezugnehmend eine Bonusfrage zu stellen: Die Rede des Kriegsmeisters hat vieles an Staub aufgewirbelt. Wie war sie für euch?”

„Ich finde es gut, dass er zu Gesprächen eingeladen hat. Es ist eine Konsequenz, die er aus seiner Rede zum Gedenken an Alderaan mitgenommen hat. Jedoch verurteile ich scharf die Aggressivität und die Drohung im Anschluss. Man lädt nicht zum Frieden ein und droht dann. Ein erzwungener Frieden nützt keinem. Aber dennoch: Ich hoffe inständig, dass sich der Kriegsmeister und der Gesandte des Senats auf Nouane einig werden.”

„Es wäre absolut ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die Drohung etwas anderes sagt. Ich kann Krolan nicht einschätzen, glaube aber, dass er einen Plan hat. Und wenn er noch immer bereit ist, sich mit unserer Bewegung zu treffen, werde ich dieses Angebot definitiv in Anspruch nehmen. Wenn schon nicht für mich, dann wenigstens für Jugendliche wie meine Cousine.”

Lockwell nickt, erhebt sich dann. Naberrie und Corvino folgen ihrem Beispiel.

„Dann hoffe ich, dass ihr beide mit euren Bemühungen Erfolg haben werdet. Ich danke euch für eure Zeit.”

„Wir haben für diese Möglichkeit zu danken, Kate.”

Die Moderatorin blick in die Kamera und lächelt.

„In jedem Fall ein spannendes und mitreißendes Thema mit Mitgliedern voller Elan und Tatendrang. Im Anschluss haben Sie, verehrte Zuschauer, die Möglichkeit eine Prognose unserer Experten über die Verhandlungen auf Nouane zu erhalten. Werden die Verhandlungen ein Erfolg? Wer vertritt Coruscant bei diesen Gesprächen? Und: Ist Kriegsmeister Jarik Krolan ein Mann des Friedens oder ein eiskalter Stratege?
Ich bin Kate Lockwell von Galactic HoloNet News und live für sie vor Ort auf Cantonica. Guten Abend!"


Sie gibt zum Abschied beiden die Hand und das Loge von GHN wird eingeblendet



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