Guten Morgen Noranna,
danke dass du dich gedulden konntest. Frisch ausm Admin-Urlaub zurück konnten wir uns jetzt deinem Konzept zu wenden und mal drüber schauen. Leider scheinen uns deine Ausführungen noch ein wenig dürftig ausgefallen zu sein, weshalb wir noch einiges nachhaken müssen.
Ich werde eine Nummerierung der einzelnen Punkte verwenden, um die Durchsicht zu erleichtern. Lass dich von der Fülle der Punkte nicht abschrecken, die deinen einfach nur dazu, das Konzept runder und zum Ashes und seiner Geschichte passend zu machen, denn momentan passt da leider noch einiges nicht, dass dieses Konzept bei uns funktioniert.
1.
Wahrscheinlich wähle ich zum Einstieg einfach eine Ecke auf einen abgelegenen Planeten aus, dieser es einem Jedi erlaubt sich derart zu entfalten, dass man ihn sinngemäß und schrittweise in verschiedenartige Spielabschnitte einbinden kann.
Ich kann verstehen, dass du damit möglicherweise konfliktfrei ins Spiel einsteigen möchtest, allerdings: Je weiter draußen in der Galaxis (umso "abgeschiedener"), desto mehr Probleme gibts. Friedliche Utopien wie das zerstörte Alderaan sind selten. Was hast du dir mit diesem Punkt denn genau gedacht?
Dazu kommt noch, dass deine Figur dringend einer Motivation bedarf, die sie hinaus in die Galaxis scheucht. In der Vergangenheit haben wir die Erfahrung gemacht, dass Figuren, deren Spieler es auf "lokal angesiedelt" aka Kaffeekränzchen-Charakter, die auf Besuch warten, angelegt haben, schnell ohne Beschäftigung/Anschluss enden und inaktiv werden.
2.
Der Charakter wird bedingt durch seine Erziehung und Herkunft den ständigen Konflikt mit einer feindschaftlichen Autorität vermeiden wollen und wenn dann nur ausgeklügelte Schachzüge in einer Gemeinschaft wagen.
Hier zu leider zwei Sachen: Unten schreibst du, dass sie Heilerin und Personenschützerin sein soll. Aber sind wir ehrlich: Personenschutz ist nicht konfliktfrei. Im Gegenteil. Gerade in einer Galaxis, in der Konflikte an der Tagesordnung sind, wird man viel zu tun haben. Wie hast du dir das hier also vorgestellt, dass eine Jedi dafür beschäftigt wird? Zumal das dem altruistischen Gemüt deiner Figur widersprechen dürfte. Folglich muss sie eher etwas können, wozu man weder Macht noch Lichtschwert braucht. Blasterschütze zum Beispiel. Oder die Koordination von Sicherheitskräften. Woher sie diese Kenntnisse hat, muss dann natürlich auch im Lebenslauf auftauchen.
Aber Fakt ist: Sie wird dadurch in Konflikte kommen. Wenn Sie diese vermeiden will, ist Personenschutz vermutlich der falsche Beruf.
Was den Heiler angeht: Davon kommt im Konzept wenig vor, allerdings wäre es vielleicht sinnvoll - wenn du gerne einen Heiler spielen möchtest - dass beispielsweise Norannas Vater ihr das Heilen beigebracht hat, statt der kämpferische Aspekt in ihrer Vergangenheit. Zur Vergangenheit des Vaters habe ich in Punkt 3 leider noch weitere Anmerkungen.
3.
Der Charakter kann in einer kleinen Stadt aufgewachsen sein, auf einem Planeten in diesem die Machtbegabten verantwortungsvolle Aufgaben zum Wohle der Gemeinschaft übernehmen.
Mir schwebte ursprünglich vor das ihre Familie eine enge Verbindung zur Republik oder einen unabhängigen Fraktion gepflegt hatte, diese die Machtbegabten in ihr System einbinden und ihnen Aufgaben übertragen, allerdings wird dies mit besonderen Auflagen verbunden sein.
Da es in deinem Konzept so klingt, als wenn deine Figur a) dem Alten Jedi-Orden entspringt und b) dies noch vor der Order 66 geschehen ist, ist dies nicht möglich. Die Jedi haben derartige Aufgaben seit eintausend Jahren (Ruusan-Reform) nicht mehr gemacht. Sie haben im Jedi-Tempel von Coruscant ihr Hauptquartier und ihr Heim und nehmen keine verwalterischen Aufgaben oder dergleichen wahr. Zumal die Jedi keine Familien haben dürfen.
Hat ihr Vater den Orden wegen einer Liebschaft oder etwas anderem verlassen? Dann wäre es natürlich möglich, dass er sich einen Planeten gesucht hat, wo er - auch als Ex-Jedi eine Anstellung gefunden hat (bis maximal zur Order 66). Dies wäre jedoch lediglich auf dem Gebiet der Alten Republik möglich, da beispielsweise die Hutten einen derartigen Eingriff in ihrem Gebiet nicht lange dulden würden. Das wird nicht so einfach zu lösen sein, weshalb sich hier für dich anböte, dass Noranna nicht vom Jedi-Orden abstammt, sondern beispielsweise von einer anderen Machtgruppe wie den Zeison Sha. Diesen ist der Aufbau einer Familie gestattet und sie sind mit den Gemeinschaften auf ihren Planeten in einem Helfer-Lieferanten-Verhältnis (Symbiose) verflochten. Dies mussten sie natürlich während der Order 66 und danach einstellen und sich verstecken. Von dort zu stammen wäre momentan eine annehmbare Lösung, das von dir gewollte Konzept in unserem Forum doch zu akzeptieren.
4.
Ich kann mir auch vorstellen, dass Noranna zum Einstieg des Plays die einzige Überlebende dieser Fraktion ist, weil es ihrem nihilistischem Gemüt, ihrer natürlichen Distanzneigung nach der Brandmarkung als "Verräterfamilie" und der Ausrichtung ihrer Fähigkeiten entsprechen würde.
Ich kann dir wie gesagt hierbei nur raten, dich zwischen "Ex-Jedi gründet Familie" und den Zeison Sha zu entscheiden. Allerdings sind die Zeison Sha heute immer aktiv und quicklebendig. Die Fragen, die sich mir zu dieser Angabe sonst stellen würden wären: Was für ein Verrat? An wem? Und warum?
Weiterhin: Ich glaube du verwendest den Begriff des Nihilismus falsch und es ist in der Tat der Altruismus, den du meinst.
Dann: Was für Fähigkeiten?
5.
Sie ist eine Nihilistin, diese das Wohl der Menschen über das von den Intentionen der meisten Machthabern stellt.
Wie gesagt, ich denke du meinst Altruistin.
6.
Der Abschluss ihrer Ausbildung wird ihre größte Errungenschaft sein.
Hier meinen wir nicht etwas wie den Abschluss einer Ausbildung, die erste Frage (und die Frage nach der Bedeutung dieser Ausbildung für den Charakter) hat diese Angabe bereits abgedeckt. Gemeint ist: Welche Erfolgserlebnisse hatte der Charakter bislang?
7.
Sie hat sich mit ihrer Mutter zerstritten, als es darum ging ihrem persönlichen Lebensweg zu folgen.
Warum? Und was hat sie daraus gelernt? Was hat sie für sich mitgenommen? Was war die Konsequenz daraus? Bitte hier das Konzept dahinter ordentlich vorstellen, sonst wirkt es nichtssagend und unbedeutend, nicht wirklich wegweisend und eher melodramatisch.
8.
Der Charakter ist eher eine ruhige Schnarchnase. Sie möchte einfach ihren Alltag hinter sich bringen ohne groß aufzufallen.
Es bringt ihr Freude, wenn sie ihre Arbeiten zuverlässig erledigen kann.
Dein Charakter braucht aber ein Ziel, das ihn mit anderen Spielern in Kontakt bringt. Ansonsten würdest du am Ende lediglich mit dir selbst spielen. Hier ist wirklich gemeint, dass du dir Gedanken machen sollst, was die Figur antreibt zu tun, was sie nun einmal tut oder tun oder erreichen will.
9.
Ihre Größte Stärke ist ihr Umgang mit der Macht, den sie durch ihr großes Verantwortungsbewusstsein meisterte.
Bitte besinne dich erst einmal darauf, was deine Figur nun sein oder können soll. Soll sie heilen? Soll sie in der Lage sein, Personen zu beschützen? Beides? Wo liegt der Schwerpunkt, wo die Abzüge? Soll sie ihre Kampffähigkeiten doch nicht vergessen haben? Welche Machtkräfte kann sie überhaupt?
Zumal man den Umgang mit der Macht nicht durch Verantwortungsbewusstsein meistert.
Man wird besser, indem man stetig trainiert und praktisches Anwenden, der Einsatz davon. Da du sie aber das meiste davon irgendwie bis heute vergessen lassen willst und wenig Anwendung in ihrem Leben findet (soll), ist die Machtbeherrschung definitv keine Stärke.
10.
Als Jedi wird sie in erster Linie als Personenschützer und Heiler agieren - eine Aufgabenstellung die mit einer entsprechenden Feingefühl und Subtilität erfüllt werden kann.
Siehe die vorherigen Anmerkungen.
11.
Ihr Beruf wird vermutlich etwas technisches sein, sodass sie ihre Rolle als Verteidiger besser ausfüllen kann und sich in hinter dem Technik-Krams verstecken kann.
Hier haben wir uns sofort gefragt: Warum soll sie dann machtbegabt sein? Die Balance zwischen auserkorene Machtbegabte und Alter-Ego ist dir noch nicht gelungen und ich hoffe mit den vorangegangen Anmerkungen kannst du hier etwas Klarheit verschaffen..
12.
Eine kriegerische Orientierung schließe ich aus.
Da du den Charakter versuchst von allen Konflikten fern zu halten, aber in den Personenschutz steckst, ohne (Macht-)Kampffähigkeiten, ist schon klar, dass die Figur nicht in den Krieg ziehen will. Aber was will sie eigentlich erreichen im Leben? Das kommt leider überhaupt nicht raus und derartige Anmerkungen machen das Bild leider nicht klarer.
13.
Noranna's Persönlichkeit lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: sanftmütig, ruhig, kämpferisch, impulsiv, verantwortungsbewusst, logisch-denkend, abwägend, nihilistisch, selbstsicher, zickig, selbstständig, lernfähig, leicht depressiv, humorvoll, naiv
Hier fallen mir vor allem kämpferisch und der Gegensatz von ruhig und impulsiv auf. Du hast deine Figur ja eher als friedlich beschrieben, inwiefern wäre sie also kämpferisch, wenn du sie Konflikte meiden lassen willst und (Macht-)Kampffähigkeiten weitestgehend vergessen soll? Ruhig und impulsiv schließen sich dafür gegenseitig aus und nihilistisch habe ich weiter oben ja schon angesprochen. Im allgemeinen würde ich dir empfehlen nochmal über die Eigenschaften hier drüber zu gehen und genau zu überlegen, was ist Teil der Persönlichkeit und was sind lediglich Momentaufnahmen, die sich als Reaktion auf Geschehnisse der Umgebung des Charakters äußern? Die Persönlichkeit machen bestimmte Wesenszüge deines Charakters aus, nicht eine große Bandbreite an Eigenschaften.
Das sollte es soweit gewesen sein
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MfG Jarik
In Zusammenarbeit des Teams von Out of Ashes